Der BBV LAHNSTEIN
Versuch einer Chronik
Prolog
- Die Geschicke des BBV Lahnstein schildere ich, entgegen sonstiger Gepflogenheiten, aus meiner ganz persönlichen Sicht da dieser Verein mein Leben und das meiner Familie ganz entscheidend beeinflusst hat. Wir haben viel Ärger, aber viel mehr Freude erfahren dürfen – das ist der Grund warum wir trotz allem immer noch im BBV ehrenamtlich tätig sind, ehrenamtlich im wahrsten Sinne – ohne finanziellen Ausgleich, nicht Ehrenamt im Sinne von öffentlichen Ämtern bei denen immer ein finanzieller Ausgleich fließt. Ich selbst kam im Krabbelalter mit dem Ball in Kontakt, es gibt Aufnahmen von mir und dem ersten Ball des BBC Horchheim, der im Haus meiner Großeltern aufbewahrt wurde. Mein Patenonkel Dr. Hanjo Burgard, Mitgründer und Trainer des BBC hatte ihn wohl mitgebracht. Ein weiterer BBC Gründer war Rudi Struth, später Gründer der Basketballabteilung des TV Rübenach, bis zur Rente stets fair half.
- Der Anfang
- Die Anfänge gehen zurück bis in die 70er Jahre des letzten Jahrhunderts. 1975 ist eine Damenmannschaft auf Platz 3 der Rheinlandliga und eine Herrenmannschaft auf Platz 6 gelistet. Beide Teams gehörten zur SG Eintracht Lahnstein, einem bis dahin reinen Fußballverein. Die Töchter eines Vorstandsmitglieds, Gloria und Angelika Frank hatten eine Basketballabteilung gegründet. Im Jahr 1976 spielte die Herrenmannschaft noch mit wenig Erfolg in der Kreisklasse. Die Protagonisten bei den Herren waren in erster Linie Ali Duck und Hans Fricke, ein kongeniales Paar, dass später den TV Arzbach in die Oberliga führte. 1975, als Jugendspieler und Herrenspieler des BBC Horchheim, CTG – und danach Rot Weiß Koblenz, war ich auf der Suche nach weiteren Trainingsmöglichkeiten in Lahnstein fündig geworden. Die Herrenmannschaft, von ADB Bundesligaspieler Wolfgang Tatzel trainiert, war in der Auflösung. Das Gleiche galt für die Damenmannschaft, in der ein Generationenkonflikt eskalierte. Gloria bot mir an die Abteilung weiter zu führen, ansonsten würde sie die Abteilung schließen. Von einer Werbeaktion waren damals Joachim Jung, Joachim Sturmes und Markus Schild übriggeblieben. Bei den Damen war das Bild nicht anders, neben meiner späteren Frau, Beate, blieben Marion Gutwein, Gabi Ody, Gabi Weil und Beate Fritsche übrig. Aufgeben war noch nie eine Option, jeder hat das Recht bestmöglich betreut zu werden. Mit 16 Jahren trainierte ich eine Mannschaft, holte Michael Fink, Elmar Buillion, Guido Nuß, Oliver Wetzorke und andere nach Lahnstein. Spielte zu dem Zeitpunkt unter Eike Poller bei Rot Weiß Koblenz. Als Schüler des Gymnasiums Oberlahnsteins fing ich an die Spieler vom Schulhof zu rekrutieren und alles was nicht bei 3 auf einem Baum saß und grösser als 1.90 m war wurde angesprochen. Hier stammen dann auch die ersten Spieler her, die mir den Antrieb gaben immer weiter zu machen. Jürgen Wirges, später erfolgreich bei RW Koblenz, Johannes Herbig, der später über RW Ko und Horchheim wieder nach Lahnstein zurückfand, Ronald Knecht, der gemütlichste Center den ich je kennen gelernt habe, der es in Bayreuth in die Bundesliga schaffte, Chapeau, und später in Langen spielte und es meines Wissens heute kurz vor dem 60igsten immer noch tut. Mit Werner Geis Ralf Jäger und Dirk Dommershausen kamen weitere aus Oberlahnstein dazu. Dirk bekam von mir Nachhilfe, spielte später in der 2. Liga in Koblenz und kam später nach Lahnstein zurück bevor er zu früh an den Spätfolgen eines Motoradunfalles starb. Wir spielten mit mäßigem Erfolg in der B Jugend. Eine Damenmannschaft kam vorerst leider nicht mehr zu Stande, aber die Mädchen trainierten anfangs noch bei den Jungen mit. Auch außerhalb des Sportes waren wir oft zusammen.
In der nächsten Spielzeit stellte Lahnstein eine B Jugend, zwar mit mäßigem Erfolg, aber mit Wahnsinnig viel Ehrgeiz, der erste Sieg über Montabaur ist mir heute noch in Erinnerung. Das Spiel war ziemlich ausgeglichen, Ralf Jäger kam nur noch bis zur Mittellinie zurück. Er war nach Rebounds von Dirk Dommershausen und Jürgen Wirges regelmäßig vorne frei und erzielte nach langen Pässen die nötigen Punkte. Diese Verteidigungsform ist inzwischen, Gott sei Dank, verboten. Dann eines Tages im Herbst bahnte sich die Trennung von der SG Eintracht Lahnstein an. Wir hatten Training und es regnete. In der Halle tummelte sich zu unserer Trainingszeit eine Horde Fußballer. Natürlich gingen wir nicht einfach nach Hause. Wir zogen uns um und begannen mit unserem Training, hauptsächlich Passtraining. Die Fußballer flüchteten und natürlich blieb das nicht ohne Folgen. Auf der eiligst einberufenen außerordentlichen Vorstandsitzung rief Vorsitzender Rudolf Scharping nach kurzer Diskussion zur Abstimmung über Ja oder Nein zur Basketballabteilung auf. Natürlich waren die Fußballer froh die Basketballer los zu sein.
Wenn sich eine Tür schließt, öffnet sich eine nächste. Der Verein in dem ich damals spielte, Rot Weiß Koblenz, brauchte dringend eine Jugendmannschaft. So kamen erstmal alle Lahnsteiner Basketballer mit nach Koblenz. Die stärkeren Spieler, wie Jürgen Wirges, Jojo Jung und Johannes Herbig, wurden schnell in den Herrenbereich integriert. Unter dem Rest entstand Unzufriedenheit und der Wunsch nach einem Lahnsteiner Verein. Ich verhandelte also mit Herrn Bergmann vom TV Niederlahnstein, und Lahnstein bekam einen neuen Basketballverein. Dies muss 1981 gewesen sein. Wie schon vorher bei der SG Eintracht fungierte ich als Abteilungsleiter. Wer tut sich sowas an, während der Ausbildung einen Verein bzw. Abteilung zu führen. Aber es machte Spaß etwas aufzubauen. Wir nahmen uns das Ziel in 10 Jahren in der Landesliga zu sein. Ohne Ziele keine Entwicklung! Wir machten Werbung, hatten bald neben einer Herrenmannschaft eine B Jugend am Start. Mit Werner Ferrari, Kreisjugendleiter des Verbandes, führten wir eine Werbung an der Schillerschule mit durchschlagendem Erfolg durch. Hier kamen u.a. Rainer Kress, Matthias Reffgen, Thomas George Jörg Samfass, Stefan Kussmann dazu. Bei der B Jugend waren Jens Pötz, Werner Jung, Ralf Massing, Frank Samfass, Frank Feller und Ullrich Kleinsteuber die Hauptprotagonisten. Die älteren Jugendlichen wurden direkt mit in den Herrenbereich integriert. Dieses Einsetzen der Jugendspieler bei den Herren hat Lahnstein groß gemacht, und man kann es jedem dringend empfehlen. Kurz darauf verletzte ich mich im Spiel. Mein Spielerdasein fand ein abruptes Ende.
Als mit Dr .Weinand, Internationaler und Arzt in Lahnstein und Dr. Elmar Axnick, ehemaliger 2.Liga Spieler aus Göttingen nach Lahnstein kamen, entwickelte der Verein sich prächtig. Die Probleme fingen an, als die diversen Abteilungen des TVN merkten, Leistungssport kostet etwas. Der Breitensport rebellierte, in erster Linie Hausfrauensport, der um seinen jährlichen Ausflug bangte. Mit den 2en kam die große Basketballwelt nach Lahnstein und pushte die jüngeren Spieler. Bald sah der gesamte Verein rot, wenn sie das Wort Basketball hörten. Um vorerst eine friedliche Koexistenz zu erreichen wurden Eltern der D Jugendspieler zwischengeschaltet. Frau Kress wurde Abteilungsleiterin und nahm mir viel Arbeit ab. In diese Zeit spielten wir die Turniere im Schulzentrum OL, mit bis zu 20 Mannschaften über 2 Tage, wo auch der Bundesliganachwuchs jedes Jahr dabei war. Es war anstrengend aber toll!
Die ersten Erfolge im Jugendbereich stellten sich ein. Meine erste D Jugend Rheinland Pfalz Meisterschaft in der Keune Halle in Trier, blieb mir stets im Hinterkopf. Rainer Kress bildete mit Lars Rupprecht ein kongeniales Duo. Rainer holt den Rebound und Lars rennt den Fast Break, und wenn das nicht reichte kam Rainer nach vorne und punktete selbst. Ergänzt wurden die Beiden von Stefan Kussmann, Thomas George, Mathias Reffgen und Jörg Samfass. Jörg blieb dem Verein später als Schiedsrichter treu, James Marsh Kapitän und Integrationsfigur des Trierer Bundesligabasketballs. Da ich mich beruflich selbstständig machen wollte, musste ich für meine Entlastung sorgen. 2 Jugendmannschaften und Herren waren zu viel. Ich holte meinen ehemaligen Trainer Eike Poller an Bord. Nachdem Rot Weiß Koblenz, Basketballabteilung, sich in der Regionalliga auflöste, coachte er Montabaur in der Oberliga. Er kümmerte sich um die Herren, ich arbeitete ihm im Jugendbereich zu. Wir hatten Visionen und wollten mehr, Eike konnte einen toll motivieren. Mit einer besseren B- Jugend wurde die Landesligameisterschaft gefeiert. Nach 4 Jahren also 6 Jahre früher als geplant Meister. Wir planten für die Oberliga. Der Verein setzte mir die Pistole auf die Brust. Eike muss gehen, nachdem ich nicht reagierte wechselte Rainer Kress nach Lützel, ich wurde aus dem Verein ausgeschlossen, klagte mit dem ehemaligen Bundesligatrainer und Anwalt Teddy Jähnke dagegen und verlor. Eigentlich war ich der Stellvertreterangriffspunkt. Nachdem die Entscheidung gefallen war wurde am 19.04.1986 der BBV Lahnstein aus der Taufe gehoben.
Der erste und letzte Ami in Lahnstein
In der Vorbereitung zur Saison 84/85 spielten wir gegen Kesselheim3. Die A-Ligist und Hobbytruppe setzte 3 Amis ein, die das Spiel bestimmten. Ich fragte Otto Saile, Trainer und Bundesligaschiedsrichter, aus Spaß, ob er mir nicht einen Spieler abgeben wolle.“ Such dir einen aus und hol ihn mit,“ bot er lachend an. Gesagt, getan, ich suchte mir den Jüngsten aus. Der amerikanische Spieler war zu Besuch bei seinem Bruder in Bad Kreuznach und arbeitete, als er bei uns spielte, bei den amerikanischen Streitkräften. Sean Banks war ein Sonnyboy, quirlig im Spiel, konnte 3 er werfen, blind passen. Er verstand sich mit jedem. Er begleitete uns bis zum Regionalligaaufstieg. Mein Sohn Stefan hat später vieles bei ihm gelernt, sobald Sean alleine war, musste er zum 1×1 ran. Später trainierte er die Rollis, und hat sich Stefan zur Tischorganisation geholt. Leider musste er Deutschland nach der Jahrtausendwende wieder verlassen.
Der BBV auf dem Weg nach oben
Nach der holprigen Trennung vom Turnverein behielt dieser den Oberligaplatz, er engagierte einen Trainer Woiton, der in Koblenz wie eine heiße Kartoffel gehandelt wurde, dieser leitete nun das Training bei dem sein Sohn und der TVN Vorsitzende anwesend waren – die Mannschaft wurde zurückgezogen und der Oberligaplatz verfiel. Bis auf 4 Jugendliche war die gesamte Abteilung in den BBV gewechselt. Angesicht der Trennung, war die Solidarität unter den Vereinen groß, selbst Trierer Vereine boten Hilfe an. Der erste Vorstand bestand aus dem Präsident Klaus Weinand, Geschäftsführer Bernd Bruchhof, Eike Poller als 1. Vorsitzender und mir als 2. Vorsitzender. Ein Ehrenrat wurde etabliert, um grundlose Rauswürfe zu verhindern. Um nicht unten neu starten zu müssen, gingen wir mit dem SSV Buchholz eine Spielgemeinschaft ein, spielten eine Saison in der damaligen Bezirksliga Rhein/ Hunsrück, wurden natürlich überlegen Meister und die Landesliga hatte die gleiche Mannschaft als BBV Lahnstein wieder. Die Spielgemeinschaft wurde wieder aufgelöst. In der Saison 87/88 fuhr die Truppe einen überlegenen Meistertitel ein. Eike im Herrenbereich, ich im Jugendbereich, das hat gepasst. Ein Aufstieg mit Jugendlichen in die Oberliga, es war einfach toll. Im Spiel war richtig Dampf, was dazu führte das bis zu 200 Zuschauer begrüßt werden konnten. In diese Zeit fiel 85 die Geburt meiner Tochter und 87 die meines Sohnes Stefan, was gefeiert wurde. Sie waren ebenso wie Helena 91 mit Geburt Vereinsmitglied.
Die erste Oberligasaison wurde auf Platz 3 beendet. Die nächste ähnlich, aber jetzt fing das an, was immer dann kommt, wenn man ehrgeizig ist. Thomas Schaaf aus Vallendar, Erich Esser aus Linz, Otto Sailes Sohn Stefan, der es später mit Kaiserslautern als Trainer bis in die 2. Liga schaffte, Thomas Brockers aus Kesselheim und noch einige mehr. Das Gerüst der Mannschaft blieb bestehen, wurde aber immer wieder ergänzt. Ich selbst trainierte seit dieser Zeit dieser Zeit die 2. Mannschaft und Eike die Erste, obwohl im Training noch alles zusammen lief. Der BBV gehörte nicht zum Inventar der Landesliga, sondern zum Oberligainventar. Zur Saison 93/94 mutierte Eike zum Sportdirektor und überließ das Training Wolfgang Esser. Es war ein Freundschaftsdienst, er selbst früherer Regionalligaspieler von TVG Trier, pushte als Trainer den BBC Linz von der Oberliga in die 2. Liga und führte dann seinen Heimatverein TVG in Bundesliga, nebenher war er zuständig für die Auswahlmannschaften. Ich selbst lernte ihn Jahre vorher kennen, wir machten zusammen die C-Lizenz. Freitags 20.00 Uhr Training, samstags Videoanalyse und leichtes Training und danach Spiel. Wer nicht wegen dem Spiel kam, kam wegen Wolfgang – dies waren etliche. Er strahlte Zuversicht aus, seine natürliche Autorität konnte man förmlich riechen. Ende der Saison war seine Mission beendet, der Aufstieg war geschafft und mit einer Aufstiegsparty, in Anwesenheit der gesamten Stadtspitze nebst Ministerpräsident Rudolf Scharping und Frau. Eigentlich ein schlechter Scherz, die Bretter und Uhranlage musste alles privat finanziert werden.
8 Jahre nach Trennung und Gründung des BBV in der Regionalliga- jeder der in der Rhein Lahn Halle mitfeierte wird ein gutes Stück stolz gewesen sein.
Die BG Koblenz
Die Rhein Lahn Halle war für die Regionalliga nicht zugelassen. Abhilfe schaffte die Gründung der BG Koblenz. Wir wollten das Ganze auf Koblenz sportlich ausdehnen und die Arena benutzen, und den Sponsorenkreis erweitern. Die Arena auf dem Oberwerth war ein Desaster. Vollkommen überdimensioniert hatte sie ein Teil Mitschuld am Scheitern. Die Lahnsteiner Zuschauer fuhren nicht über den Rhein, und die Koblenzer kamen nur zögerlich. Aber Erfolg zieht auch neue Geldgeber und Entscheider an. Vorerst lief es für die BG sehr gut, unter Michael Edringer wurde der verlangte Aufstieg in die 2.Bundesliga abgeliefert. Der Verein war noch nicht etabliert, schon wurde für die 1. Liga geplant. Schon in der Regionalliga waren kaum noch Lahnsteiner Spieler auf dem Feld, jetzt in Liga 2 verlor der Verein seinen Lahnsteiner Bezug fast gänzlich. Lediglich als Trainingspartner wurden etliche noch eingesetzt, konnten aber nur wenig Spielminuten abgreifen, mit dabei Thorsten Knopp und Dirk Poller. Spieler aus dem Raum Koblenz wurden ergänzt durch etliche ehemalige Trierer Bundesligaspieler. Der Aufstieg wurde nicht geschafft. Gegen Ende der Saison fing die Trennung von Lahnstein an. Eike Poller bekam Schwierigkeiten mit dem Gesetz und im Grunde war der ganze Lahnsteiner Verein involviert. Eike wurde verurteilt, als Verbandsvorsitzender entfernt. Die BG löste die Spielgemeinschaft auf , Lahnstein war wieder selbstständig und die BG Koblenz meldete, ihrer Wurzeln beraubt, im 2. Zweitligajahr Insolvenz an. Aber an diesem gescheiterten Projekt, sieht man was in einem kleinen Verein möglich ist, wenn die richtigen Leute zusammenfinden, selbst Länderspiele hat Lahnstein in Verbindung mit Eike auf dem Oberwerth gestemmt und – der Traum war toll!
BBV, BSG, BBV
Nach der Trennung 1997 war ich wieder zuständig für die 2. Mannschaft, Werner Jung und Jens Pötz kümmerten sich um die Erste. Am Anfang blieb der Verein alleine, bildete aber nach ein paar Jahren mit den „Resten“ des TVN eine Spielgemeinschaft. Thomas George hatte hier eine tolle Nachwuchsarbeit geleistet, vielleicht wegen „jetzt erst recht“, aber egal, die Qualität seiner und Rainer Kress Ausbildungsleistung war hoch. Wichtig war Bernd Bruchhof der als TVN ler sich für alle Basketballbelange einsetzte. Das Schisma zwischen den Lahnsteinern Basketballern war beendet Eine Saison kooperierten wir mit dem BBC Horchheim. Der Versuch scheiterte an zu vielen Egos, auch an meinem, sollte aber auch nie wiederholt werden. 1999 stieg ich wieder in die Jugendarbeit ein. Mein Sohn Stefan wechselte von Hillscheid, wo der Verein geschlossen wurde, nach Lahnstein. Innerhalb kurzer Zeit stellten sich die Erfolge ein. Stefan wechselte als U16 Spieler nach Rhöndorf und spielte mehrmals um die deutsche Meisterschaft mit. Da ich anfangs als Taxi fungierte konnte ich dort im Training hospitieren und setzte das im eigenem Training um. Unser Spiel wurde athletischer und schneller. Der Verlust von Stefan hat letztendlich die Mannschaft stärker gemacht, weil schwächere Spieler in den Fokus rückten und besser gefördert wurden. Dieses Phänomen habe ich immer wieder erlebt, als ich Marcel Kastor, Alexander Laschewsky und Moritz Morschhäuser den Weg zu Bundesliganachwuchsmannschaften ebnete. Mit den Jahrgängen 86/87/88/89/90 und 91 erreichten wir in den entsprechenden Altersgruppen die Regionalligameisterschaften und spielten dort regelmäßig als kleinstes Team in der Welt der Bundesliganachwuchsmannschaften mit. Ich bin heute stolz auf Robert Jarmanovic, der mit seinen 1,80m den heutigen Nationalcenter und mehrmaligen deutschen Meister Mike Zirbes und über 2m Hüne zur Verzweiflung trieb. Dankbar war ich Ralf Weiler, weil er uns ermöglichte mit einer Wildcard in der Bezirksliga antreten zu können. Im U16 und U18 Bereich fand sich in Koblenz kein Gegner. Für die Bezirksligagegner zählte eine Niederlage für den Abstieg, so dass die Gegner gezwungen waren ordentlich zu spielen. In dieser Zeit kümmerte ich mich ausschließlich um die Jugendarbeit, was vom Jahrgang 86/87 noch in Lahnstein war, wurde als 17jähriger in die Landesliga geholt. Der damalige Trainer, Christian Rupp für 2 Jahre bei Werner Jung für Verein und Firma angestellt, setzte konsequent auf Jugend. Zu dieser Zeit entwickelte sich auch wieder eine Damenmannschaft, die leider auch schnell nach kurzer Zeit wieder verschwand. Dann gab es da noch einen Jugendtrainer der meine Spieler später übernehmen sollte. Er kam nicht mit diesen vor Selbstbewusstsein strotzenden Jungen zurecht. Ich hatte diese Mannschaft ein weiteres Jahr zu betreuen und wir kamen bis zur Regionalliga Meisterschaft. Nach Christian Rupp übernahm Jens Pötz die erste Mannschaft, eigentlich lief alles prima, abgesehen davon dass die Mannschaft sich zum Inventar der Landesliga entwickelte, eine Klasse tiefer als vorgesehen. In dieser Zeit bat Renee Gassen mich den VFB Lützel zu übernehmen. Deren Erste, als ehemalige Regiomannschaft, stand in der Landesliga kurz vor dem Abstieg. Ich hatte nicht vor meine Jugendmannschaft, der 91er Jahrgang sollte mein letzter sein, zu verlassen. In Lahnstein hätte ich niemals versucht die erste zu übernehmen, hier waren Leute am Werk die bei Eike und mir gelernt hatten. Ich wollte eigentlich meine Jugendmannschaft in Lahnstein trainieren und dem VFB helfen. Leider war die damalige Vereinsspitze, anderer Meinung und erteilten mir Hallenverbot. Am Ende ging der komplette Jahrgang mit nach Lützel, kamen allerdings im letzten C Jugendjahr nur bis zur Oberligameisterschaft. Die Jungs wurden schnell in den Herrenbereich integriert. Die Lützeler Herren hielten im ersten Jahr die Klasse im Jahr Im Jahr darauf erwischte es Lützel doch, stieg aber ein Jahr später, mit mir, wieder auf. Ohne Lahnstein glaube ich, gäbe es die Conlogs in der Form, wie sie heute existieren, nicht. Im Laufe der Zeit hatten viele meiner ehemaligen Spieler nach Lützel gefunden, die in Lahnstein natürlich fehlten.
2012 kam ich nach Lahnstein zurück und firmierte wieder als BBV Lahnstein. Ich sollte die U14 übernehmen. Rainer Kress übernahm zur gleichen Zeit die 1. Mannschaft. Er hat direkt versucht die Jugendlichen in Training und Spiel einzubauen. Das hat einfach gepasst. Leider hörte Rainer nach 5 Spielzeiten, wie abgesprochen auf. In den letzten Jahren strebte die erste Mannschaft langsam dem letzten Platz zu. Wir haben vorher noch nie so viel verloren wie nach 2012. Die 2. Mannschaft verlässt den Verein nach einem 3. Platz, weil sie die Neuausrichtung des Vereins nicht mittragen will. Kleiner Lichtblick sind die Jugendmannschaften, einfach, weil wir welche haben. Nachdem sich herausgestellt hat, dass die bei der Wahl benutzte Satzung nicht dem Amtsgericht vorgelegen hatte, die Ausgabe von der Gründung 1987 war immer noch gültig, muss jetzt noch mal im Juni neu gewählt werden. Es wird ein neues Kapitel aufgeschlagen werden. Martin Wolfsteiner hat eine U5 und der Verein eine Freeletics Abteilung .
In eigener Sache
Der Lahnsteiner Basketball steht heute besser da als früher. Früher war eben nicht alles besser. Heute wird alles auf mehrere Schultern verteilt. Wir müssen aber wieder zum Leistungssport zurück finden, dies geht selbst in der untersten Liga. Wichtig ist nur Ehrgeiz, das lässt sich im Jugendtraining beeinflussen.
Die Fitness und den Ehrgeiz eines Roberts Jarmanowic wünsche ich allen jungen Spielern.
Was dieser Verein bedeutet erkennt man daran, dass ältere Spieler hin und wieder zum Schwätzchen
vorbeikommen. Ich freue mich immer, wenn ich Ralf Massing sehe. Vor kurzem kam Jürgen Wirges nach 40 Jahren mal wieder vorbei. Er hatte geahnt, wo er mich findet. Solche Geschichten machen den Verein aus und ich wünsche jedem Jugendtrainer, dass er so etwas auch erleben darf. Dieser Verein ist kein kleiner Verein. Dieser Verein hat mehr erreicht, als viele andere jemals erreichen werden. Auf diese Vergangenheit kann man zurecht stolz sein.
Wir sind stolz auf das erreichte. Ich will nicht aufhören den Verein zu entwickeln und sorry allen denen ich auf die Füße getreten bin und noch werde.
Wir freuen uns auf die neue Saison, weil Robert am Ende seines Spielerdaseins wieder zu Hause spielt, er folgte mir nach Lützel und wie Pierre Pempa jetzt wieder an den Ursprung. So soll es sein!
Ich versuche eine Grundschulliga ins Leben zu rufen. Ich weiß nicht ob es gelingt, aber ich will es möglich machen. Jedes Jahr 15 neue Spieler ist das Ziel. Sollte es gelingen hat Lahnsteiner Basketball eine rosarote Zukunft.
„Nichts ist unmöglich.“ Sonst gäbe es den BBV nicht mehr!
Bild: der älteste Ball, von der Gründung bis heute in der Halle